Donnerstag, 1. März 2007

Krisen

Krisen wie Hausbau, Weihnachten, Urlaub oder eine schwere Erkrankung eines Kindes stellen die Beziehung auf eine Probe. Latent vorhandene Disharmonien können plötzlich eskalieren. Unsensibilitäten eines Partners den anderen in einer besonders verletzlichen Stimmung treffen. Hier ist Rücksichtnahem und Verständnis sowie das hintanstellen der eigenen Bedürfnisse ebenso wichtig wie der Verzicht auf Aktivitäten die in normalen Zeiten unbedenklich wären.

SIE hat ihn gebeten doch zu Hause zu bleiben anstatt mit Freunden auf ein Bier zu gehen. Ein Wunsch den ER natürlich verstehen würde, käme er nicht in dem Vorwurf verpackt daher dass „ER es sich immer leicht macht“. Und obwohl ER sich zum zu Hause bleiben entschließt ist die Atmosphäre vergiftet.

Hier sollte nun eine Auseinandersetzung stattfinden um die Standpunkte zu klären? Besser nicht. Es könnte die Situation nur noch mehr anheizen. Denn der Auslöser ist schließlich nicht die Verabredung gewesen sondern die Krankheit des KLEINEN. Die lässt sich nicht wegdiskutieren und damit gehen ER und SIE nun mal unterschiedlich um. Jeder auf seine Art und jeder sollte den Partner darin ernst nehmen. Vorwürfe und Schuldzuweisungen, besserwisserische Ratschläge oder gar Rezepte wie man mit seinen Sorgen und Ängsten umgehen soll führen nicht weiter. Niemand sollte sich schämen seine Bedürfnisse zu benennen, denn ein rücksichtsvoller Partner kann nur sein, wer weiß worauf er Rücksicht nehmen soll. Manches kann man erfühlen, vieles erahnen, einiges muss einem gesagt werden.

Etwa so: „Ich möchte den Abend mit dir verbringen“

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